Erinnerung: Der Heimat auf den Versen – Lyrik im Biergarten. Ein Open-Air-Erlebnis im Rahmen des Fünf-Seen-Filmfestivals 2017

Bairische Versanarchie, mal derb, mal hintersinnig, mal dickschädlig: Neben Slamstar und BR-Fernsehmoderator Bumillo treten die neue Präsidentin der Münchner Turmschreiber, Melanie Arzenheimer, sowie Musikkabarettist Josef Brustmann und »Schnablgwax«-Dichter Anton G. Leitner auf. Special Guest: Nachwuchstalent Anna Münkel.

Anschließend:
Willkommen bei den Hartmanns
D, 2016 | 116 Min. | Buch und Regie: Simon Verhoeven | Darsteller: Senta Berger, Heiner Lauterbach, Eric Kabongo, Elyas M’Barek, Uwe Ochsenknecht, Eisi Gulp, u. a.

Der Film handelt von einer deutschen Familie, die den Nigerianer Diallo Makabouri bei sich aufnimmt. Er thematisiert auf humorvolle Weise den Clash der Kulturen nach der Ankunft hunderttausender Flüchtlinge in der Bundesrepublik.

Die Veranstaltungen im Biergarten mit Zelt finden bei jedem Wetter statt.

Ort: Gasthof Schuster, Biergarten mit Festzelt
(Am Drössel 5, 82234 Weßling/Hochstadt; bei jedem Wetter)
Termin: Samstag, 5.8.2017, Beginn 20.30 Uhr
Eintritt: € 15,-
Kartenreservierungen unter www.fsff.de

Melanie Arzenheimer. Foto: Volker Derlath
Melanie Arzenheimer. Foto: Volker Derlath
Melanie Arzenheimer wurde 1972 in Eichstätt, den letzten Zipfel Oberbayerns geboren, wo sie heute noch wohnt. Sie arbeitet als Chefredakteurin bei der espresso Mediengruppe in Ingolstadt und leitet dort die Redaktion des Magazins »Bayerns Bestes«. 2009 wurde sie durch das Votum des Publikums in Hochstadt zur Gewinnerin des allerersten Lyrikstiers gekürt. Seit 2013 ist sie zudem Herausgeberin des regionalen Online-Satiremagazins »Erna«; im selben Jahr wurde sie auch in die Schriftstellergilde der Münchner Turmschreiber berufen. 2017 wurde sie als erste Frau zur Präsidentin der Münchner Turmschreiber gewählt (neben ihr gehören noch Jürgen Kirner von der Couplet AG und Wolfgang Oppler dem Präsidium an). Bislang erschienen von ihr drei Gedichtbände: Auf »Die Frisuren der Lemuren« folgte der Band »Unter Spezln«. Ihr drittes Buch »Der Indianer ist Veganer. Gepfefferte Gedichte« erschien im Herbst 2014.

Josef Brustmann. Foto: Volker Derlath
Josef Brustmann. Foto: Volker Derlath
Josef Brustmann wurde 1954 in Teisendorf als das achte von neun Kindern einer mährischen Flüchtlingsfamilie geboren. Er wurde bekannt als Mitglied der Kabarettmusikgruppe »Bairisch Diatonischer Jodelwahnsinn« (1991 bis 2001) sowie der Gruppe »MonacoBagage«. Seit August 2004 ist er auch als Solokabarettist unterwegs, u. a. mit einem eigenen Programm bei der »Münchner Lach- und Schießgesellschaft«. 2010 entwickelte er die CD »Sterbelieder fürs Leben« zusammen mit Marianne Sägebrecht und Andy Arnold. Seit 2010 widmet er sich zusätzlich intensiv der Lyrik. Sein erster Gedichtband »Zinkleim« erschien im Schweizer Verlag »SchwarzHandPresse«. 2011 verlegte der österreichische Thurnhof-Verlag weitere Gedichte mit Illustrationen einer Wiener Künstlerin. Brustmann wurde für seine Arbeit vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Sonderpreis des Deutschen Kabarett-Preises für das Jahr 2015.

Bumillo, Jahrgang 1981, geht gerne ohne Sonnenbrille spazieren. Er reimt, rappt und rockt auf bayrisch und hochdeutsch und ist mit seinen Texten sowohl auf Poetry Slams als auch auf Kabarettbühnen zu Hause. Gemeinsam mit Philipp Scharri und Heiner Lange gründete er das legendäre Slam-Team »PauL – Poesie aus Leidenschaft« sowie die Lesebühne »Die Rationalversammlung«. Seine musikalische Zusammenarbeit mit den Produzenten Dammerl und SeppHänzn führte bis dato zur Veröffentlichung der CDs »Mingration EP«, »Wiara Wuida im Woid EP« und »VEIT CLUB LP«. Im Oktober 2014 feierte Bumillos 1. Soloprogramm »VEIT CLUB« seine Premiere, eine Mischung aus Slam-Poesie, Stand-Up und Bairischem Rap. Für das Goethe-Institut war er 2015 zu Gast auf dem Poesiefestival »FLUPP« in Rio de Janeiro. Im Bayerischen Fernsehen führte er vom April 2016 bis Juli 2017 wöchentlich durch die Kunst- und Literatursendung »Südlicht«.

Anton G. Leitner. Foto: Volker Derlath
Anton G. Leitner. Foto: Volker Derlath
Anton G. Leitner dichtete drei Jahrzehnte lang ausschließlich auf Hochdeutsch und hat bereits elf eigene Lyriktitel vorgelegt. Laut WDR hat er »Gedichtbände geschrieben, die mit zum Besten gehören, was die zeitgenössische Lyrik zu bieten hat.« Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit machte er sich auch als Verleger und Herausgeber der Zeitschrift DAS GEDICHT einen Namen. Nach Einschätzung des Bayerischen Rundfunks hat Leitner »mit der Jahreszeitschrift DAS GEDICHT das wohl wichtigste Organ für Gegenwartslyrik im deutschen Sprachraum geschaffen«. Der Münchner Turmschreiber wurde vielfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Tassilo-Preis der Süddeutschen Zeitung und dem Bayerischen Poetentaler.
Seit 2013 schreibt Anton G. Leitner auch auf Bairisch – so wie ihm der Schnabel gewachsen ist. »Schnablgwax« heißt dann auch sein erstes großes Mundartprojekt, mit dem er nicht nur im Süden der Republik unterwegs ist, sondern im gesamten deutschen Sprachraum: von Müchen bis Berlin, von Schleswig bis Saarbrücken oder Südtirol. MUH, das Magazin für Bayerische Aspekte beschreibt seinen jüngsten Gedichtband folgendermaßen: »Rund und weich fließt das Bairische, aber durch all die Lautmalerei klingt in jedem Vers die Anarchie durch. So entsteht aus den Alltagsbeobachtungen ein pointiertes Porträt bayerischer Wesensart, mal derb, mal hintersinnig, mal dickschädlig, immer recht unaufgeregt – so hat man die Oberbayern im Ohr.«

Anne Münkel. Foto: Maren Martell
Anne Münkel. Foto: Maren Martell
Anna Münkel wurde 2001 in Berlin geboren und lebt heute in Zankenhausen am Ammersee.
Ihre Lieblingsfarbe ist orange und sie trägt gerne einen Hut. Im Herbst 2017 erscheint ihr zweiter Gedichtband „Spiegeldei – drei, dreizehn, dreißig Gedichte“. Im Vorwort von Anton G. Leitner heißt es u. a.: »Ihre Verse sprühen vor junger Lebenslust. Diese Nachwuchsdichterin versteht es, in vollen Zügen zu genießen, was ihr der Tag an großen und kleinen Überraschungen zu bieten hat. Mit dem Schalk im Nacken und dem Rhythmus im Blut steckt sie uns mit ihrer hoffnungsvollen Leichtigkeit an.«

fsff - fünf seen film festival

Die Reihe »Lyrik und Film« ist eine Kooperation des Fünf-Seen-Filmfestivals / Breitwand Kinos mit der Zeitschrift DAS GEDICHT. Mit freundlicher Unterstützung des Landratsamts Starnberg.

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