Der feine Faltenwurf der Form: Der Gedichtband »TageKleider« von Elisabeth Drab

rezensiert von Hellmuth Opitz Ursprünglich war dieser Gedichtband als Sonettenkranz angelegt. Nun ist der Sonettenkranz bekanntlich eine streng geregelte Form. Sie besteht aus 14 + 1 eng verflochtenen Sonetten, die zusammen einen Gedichtzyklus bilden. Die Verschränkung der einzelnen Sonette erfolgt, indem der Schlussvers des ersten Sonetts gleichzeitig den Anfangsvers des zweiten Sonetts bildet, der Schlussvers des zweiten den Anfangsvers des dritten und so weiter. Das 15. Sonett – das Meistersonett – schließlich setzt sich aus den Anfangs- bzw. den Schlussversen aller 14 Sonette zusammen. Warum diese formale Regelerklärung des längst Bekannten? Nun, weil Elisabeth Drab eine Virtuosin des Sonettenkranzes ist. […]
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