Gedichte mit Tradition, Folge 56: »der römische brunnen«

Der römische Brunnen

Aufsteigt der Strahl und fallend gießt
Er voll der Marmorschale Rund,
Die, sich verschleiernd, überfließt
In einer zweiten Schale Grund;
Die zweite gibt, sie wird zu reich,
Der dritten wallend ihre Flut,
Und jede nimmt und gibt zugleich
Und strömt und ruht.

Manfred Chobot, geboren 1947 in Wien, lebt als freier Schriftsteller in Wien, im Burgenland und auf Fuerteventura. Von 1991 bis 2004 Herausgeber der Reihe »Lyrik aus Österreich«. Redakteur der Literaturzeitschriften Podium (1992 bis 1999) und DAS GEDICHT (1999 bis 2002). Teilnehmer an Poesiefestivals weltweit, u. a. in Litauen, Spanien, Irland, Israel, Kolumbien 2002), Nicaragua, der Ukraine, Luxemburg und der Slowakei. Zahlreiche Auszeichnungen, darunter das österreichische Staatsstipendium 1986 und 1996 sowie der Burgenland-Literaturpreis 2006. Zuletzt erschienen u. a.: die Mini-Krimi-Bücher »Doktor Mord« und »Das Killer-Phantom«, »Straßen des vergänglichen Ruhms. Dichter auf dem Wiener Stadtplan« (mit Beppo Beyerl), »Mich piekst ein Ameisenbär. Weltgeschichten«, der Roman »Versuch den Blitz einzufangen« (alle bei Löcker) sowie der Gedichtband »gefallen gefällt« (Edition Art & Science). www.Chobot.at